Cannstatt oder Kandern

Stadtwappen Cannstatt (heute in Stuttgart)
BZ: Cannstatt MZ: Carl Friedrich Heermann

Das Beschauzeichen einer Kanne wurde bereits in einem Artikel von Werner Schmidt in der Weltkunst „Vergessene Goldschmiedemarken“ Teil 25. vorgestellt.

Es handelte sich dabei um das BZ von Bad Cannstatt (heute ein Stadtteil von Stuttgart) und das Meisterzeichen [CH] = Carl Friedrich Heermann, der am 23.10.1818 in Vaihingen geboren wurde, am 14.September 1845 als Gold- und Silberarbeiter in Cannstatt heiratete und dort am 18.7.1903 gestorben ist.

Ein weiterer 1861 datierter Löffel trägt das Meisterzeichen [Schäfer] des  Franz Anton Schäfer, Bürger in Altshausen, Gold- und Silberarbeiter in Bad Cannstatt, katholisch geboren am 5.Januar 1822 in Altshausen als Sohn des Karl Schäfer, Gold- und Silberarbeiter in Altshausen. Er heiratet am 14.Januar 1844.

BZ: Bad Cannstatt 1861 datiert, MZ: Franz Anton Schaefer
BZ: Bad Cannstatt 1861 datiert, MZ: Franz Anton Schaefer

Später tauchte eine weitere Kannen- Marke auf einem Löffel vom Anfang des 19. Jh. auf, der das Meisterzeichen [Fecht] hatte. Ein Meister Fecht konnte bei der Recherche in den Kirchenbüchern von Bad Cannstatt nicht gefunden werden. Bei der Untersuchung der Kirchenbücher von Weil am Rhein fand sich jedoch ein Eintrag vom 21.April 1812 bei der Taufe eines Kindes. Dabei wird der Vater Carl Wilhelm Fecht, ein Gold- und Silberarbeiter aus Kandern genannt, der ein Sohn eines Pfarrers in Eimeldingen ist.

Stadtwappen Kandern

In Kandern selbst findet sich kein Eintrag zu seiner Eheschließung, dafür aber der seiner Witwe Dorothea geb.Lütz, die am 24.Oktober 1816 den am 28.Febraur 1780 in Berlin geborenen Goldarbeiter Karl Friedrich Schönfeld heiratete. Carl Wilhelm Fecht starb in Kandern am 11.Dezember 1812 als bürgerlicher Gold- und Silberarbeiter im Alter von 35 Jahren, 8 Monaten und 16 Tagen. Er wurde in Eimeldingen am 25.März 1777 geboren und am 29.März getauft als Sohn des dortigen Pfarrers Martin Fecht und Carolina Magdalena geb. Rißling.

Löffel mit BZ: Kandern und MZ: Carl Wilhelm Fecht

In Kandern ließ sich zuvor noch ein weiterer Goldschmied nieder. Johann Nicolaus Ko(r)nberger starb am 20.August 1814 (begraben am 22.August) als gewesener Goldschmied und Waldaufseher im Alter von 78 Jahren 6 Monaten und 8 Tagen. Seine Ehefrau starb bereits am 4. Januar 1808 im Alter von 70 Jahren und 25 Tagen.