Römhild, eine Kleinstadt bei Hildburghausen

Kaum jemand würde bei der Stadt Römhild an Gold- und Silberschmiede denken, eher verbindet man mit dieser Stadt eine Töpferei.

JahrEinwohner
16311.400
1672790
18331.582
Einwohner der Stadt Römhild in ausgewählten Jahren
Römhild Stadtansicht 1680
links: Stadtwappen Römhild

So ist es eher dem Zufall zu verdanken, dass dieser kleine Beitrag überhaupt entstanden ist, was wiederum damit zu tun hat, dass bei der Durchsicht der Kirchenbücher der Städte Hildburghausen und Meiningen jeweils Goldschmiede in Römhild als Paten aufgetaucht sind. So wird die Frau Johanna Elisabetha, „Eheliebste“ des Herrn Johann Wilhelm Ernesti, ein „Hof-GoldJubilier zu Römhild“ am 18.August 1768 Taufpatin bei einem Kind des Johann Daniel Günther, Goldschmied und Handelsmann in Hildburghausen.

Ein weiterer Taufeintrag vom 26.März 1699 in Hildburghausen bei einer Tochter des Justion Heydenbluth, nennt Johann Philipp Otto, „ein Goldschmied zu Röhmhild“ als Paten. Der selbe Johann Philipp Otten (Otto), „Stadt Lietonant auch Hof Gold- und Silberarbeiter zu Römhild“, wird als verstorben genannt, als seine nachgelassene Tochter Catharina Maria am 26. Januar 1723 den Riemer Nicolaus Langheinrich heiratet.

Diese drei Zufallsfunde waren also der Anlass, die Kirchenbücher von Römhild (1557-1816) zu untersuchen.

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Die Sammlung Jochen Amme, Sonderausstellung im Deutschen Klingenmuseum Solingen vom 28. NOV 2020 – 18. APR 2021

UPDATE 25.1.2024

https://www.solinger-tageblatt.de/lokales/solingen/klingenmuseum-solingen-erhaelt-bedeutenden-besteck-sammlung-geschenkt-6OKUQ2NUTFAN7KQWZVTBKW32IQ.html

Was für eine großartige Wendung! Die Sammlung von Jochen Amme wird nun doch nicht in einer Auktion versteigert werden. Sie bleibt uns erhalten, denn sie wurde mit Hilfe der Stiftung Wolfgang Wüsthof für das Klingenmuseum in Solingen angekauft.

Ich bin über diese Nachricht sehr glücklich und dankbar, dass es am nun Ende doch noch geklappt hat.


„Es fing ganz harmlos an. Ich suchte Tafelsilber für den alltäglichen Gebrauch. Von altem Essbesteck verstand ich so gut wie gar nichts.“ So beschrieb der Hamburger Rechtsanwalt Jochen Amme (1935 – 2016) einmal den Beginn seiner Leidenschaft für das Sammeln von historischem Besteck.

Aus dem Kauf eines Bestecksatzes des Klassizismus erwuchs über Jahrzehnte eine hochkarätige, Jahrhunderte umspannende Sammlung, die zu den größten und spannendsten in Deutschlands zählt. Von der Steinklinge bis zum zeitgenössischen Messerentwurf umfasst sie die Kulturgeschichte des Essgeräts. Jochen Ammes Bücher über das Besteck und seine Entwicklung gelten als Standardwerke, als gefragter Gutachter beriet er Museen im In- und Ausland.

Nach seinem Tod stehen seine Stücke nun vor der Veräußerung, zuvor werden sie aber von seiner Familie für eine letzte Ausstellung im Klingenmuseum zur Verfügung gestellt. Dabei wird nicht nur eine der schönsten Bestecksammlungen gezeigt, sondern auch der Person Jochen Amme und der Faszination des Sammelns nachgespürt.


Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, den 28. November 2020, um 15 Uhr – coronabedingt leider nur online auf www.klingenmuseum.de.

Wir freuen uns auf Ihren persönlichen Besuch der Ausstellung während unserer regulären Öffnungszeiten. Bitte informieren Sie sich vorab auf unserer Homepage über die aktuellen Besuchsbedingungen.

Günzburg in Bayern

Bereits Werner Schmidt hat in seinem Aufsatz in der August-2001-Ausgabe der Weltkunst über die Goldschmiede in Günzburg berichtet.

Wappen bis 1812 (l), Wappen unter bayrischer Herrschaft (m), Deutschlandkarte (r)

Die schwäbische Stadt Günzburg in Bayern wird in den Gewerbeadressbüchern von 1858, 1864 und 1871 beschrieben. Darin werden jeweils 3-4 Gold und Silberarbeiter in Günzburg genannt.

Geiger (1858,64)
Kindig (1871)
Meierhofer ((1858,64,71)
Wiedmann, Xav. ((1858,64)
Wiedmann (Widemann), Jos. ((1858,64,71)

Die Meisterliste von Werner Schmidt nennt weitere Namen und Lebensdaten zu den Günzburger Goldschmieden des 19. Jh.:

Andreas Thaddäus (Franz) Geiger, geb. 1740, gest. 1805 aus Wangen

Faustinus (Faustin) Mayhöfer I, geb. 1760 in Gmünd, gest. 1838

Konrad Geiger, geb. 1775, gest. 1839

Matthias Geiger I, erw. 1815

Faustinus (Faustin) Mayhöfer II, geb. 1799, gest. 1872

Matthias Geiger II, geb. 1800, gest. 1879

Joseph Wiedemann, geb. 1809, gest. 1876

Xaver Wiedemann, geb. 1824, gest. 1879

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Oelsnitz im Vogtland in Sachsen

Stadtwappen von Oelsnitz

Die Stadt Oelsnitz im sächsischen Vogtlandkreis zählt heute knapp 10000 Einwohner. Über die Oelsnitzer Goldschmiede war bisher wenig bekannt. Einzelne Goldschmiede werden in unterschiedlichen Quellen erwähnt. Eine systematische Zusammenstellung befindet sich in der Datensammlung von Werner Schmidt (Offenbach), in dem auch Bezug auf auf ein Meisterzeichen IEG (o(val),d(ruckbchstabe)e(rhaben)) existiert, das dort dem Meister Johann Erdmann Grebner (Gräbner), erwähnt 1747-1751, zugeschrieben wird.

Löffel um 1770 mit BZ: Oelsnitz i.V. und MZ: (IEG) = Johann Erdmann Grebner

Ein Löffel mit einem Löwen als Beschauzeichen und darüber der Lotangabe 12 trägt ein solches Meisterzeichen befand sich im Kunsthandel. Ebenfalls im Kunsthandel bei Auktionshaus Schwab wurde ein Deckelbecher mit der gleichen Punzierung angeboten.

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Eggenfelden in Niederbayern

Eggenfelden im niederbayrischen Landkreis Rottal-Inn zählt heute ca. 13700 Einwohner. Das Stadtwappen zeigt einen wachsenden, feuerspeienden roten Panther, darunter die bayerischen Rauten. Der Panther nimmt als Wappenfigur Bezug auf den Ortenburger Panther im Siegel der bayerischen Grafen bzw. Reichsgrafen zu Ortenburg

Wappen Eggenfelden 

In der Literatur ist über die Goldschmiede in Eggenfelden bisher wenig bekannt. Die Handelsadressbücher 1858+64+71 nennen einen Gold-und Silberarbeiter, auch Gürtler Math(ias) Sterr.

MZ: Math. Sterr
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Neu eingestellt in silber-kunst-hessen.de:

Goldschmiede des Waldecker Landes

Gastbeitrag von © Dr. Dr. Reiner Neuhaus

Dann folgen:

Goldschmiede von (Bad) Arolsen

Goldschmiede von Korbach

Goldschmiede von Mengeringhausen

jeweils mit der Würdigung der Leistungen aller dortigen Goldschmiede und gefolgt – wie immer – von der Tabelle mit ihren vollständigen Lebensdaten, einschließlich der Abbildung ihrer bekannten Werke.

Bisher sind eingestellt:

Goldschmiede von

Allendorf und Sooden                    Eschwege

Gießen                                             Homberg / Efze

Marburg                                           Rotenburg (Fulda)

Ziegenhain (Schwalmstadt)

Loitz in Vorpommern

Loitz

Die Stadt Loitz in Vorpommern südwestlich von Greifswald zählt heute ca. 4200 Einwohner. Durch Krieg und Stadtbrand verlor die Stadt im 17. und 18. Jh. viele Einwohner, so dass sie 1762 nur 1015 Einwohner zählte. Durch den Wiener Kongress fiel Vorpommern und somit auch Loitz 1815 von Schweden an Preußen und gehörte dem Regierungsbezirk Stralsund an. Im 19. Jh. stieg mit der Industrialisierung die Zahl der Einwohner 1866 auf ca. 4000 an.

Über die Gold- und Silberschmiede in Leutz ist in der Literatur wenig bekannt. Wolfgang Scheffler hat in seinem Werk über die Goldschmiede in Mittel- und Nordostdeutschland die Stadt nicht einmal erwähnt. In den alten Handels- und Gewerbeadressbüchern von 1866. 1871 und 1874 werden jeweils die beiden Gold- und Silberarbeiter Friedrich Drepper und Carl Haak genannt.

Aus weiteren Quellen wie dem Verzeichnis der Hausbesitzer werden weitere Goldschmiede erwähnt. So 1822 der Goldschmied Wendt als Hausbesitzer und 1848 wird der Goldarbeiter Wendt in einer Bürgerbefragung genannt.

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Neustadt an der Orla

Neustadt an der Orla in Thüringen ist eine kleine Stadt, die heute etwas mehr als 8000 Einwohner zählt. In der Stadt befindet sich auch ein Museum im Schweitzer’schen Haus, heute Lutherhaus, benannt nach Martin Luther, der hier als Gast mehrfach übernachtet haben soll.

Stadtwappen von Neustadt an der Orla

In diesem Haus lebte später der Goldschmied und Oberkämmerer Christian Friedrich Aurich, der hier seine Werkstatt hatte. Christian Friedrich Aurich, aus Altenburg heiratet am 19.Juni 1741 Anna Dorothea geb. Kaufer. Sein Sohn Christian Friedrich Aurich wurde 1742 geboren und am 13.Oktober 1780 wieder begraben. Ein 1778 datierter Vorlegelöffel trägt als Beschauzeichen ein N, das Feingehaltszeichen für 10 Lot und das Meisterzeichen CFA ligiert das wohl Christian Friedrich Aurich zugeschrieben wird. Das gleiche Meisterzeichen zusammen mit Tremulierstich und einem Beschauzeichen, das ein Stadttor mit drei Türmen zeigt, befindet sich auf einem Speiselöffel.

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Aschersleben in Sachsen-Anhalt

Stadtwappen von Aschersleben

Die Stadt Aschersleben befindet sich im Nordosten vom Harz liegt etwas in der Mittel zwischen Quedlinburg und Bernburg. Die Stadt zählt heute etwa 27700 Einwohner, um 1720 waren es ca. 3200, 1756 ca.6200, 1799 ca. 8200 und 1840 ca. 10100. Obwohl Aschersleben als groß genug war, um 2 (1866) – 4 (1871+1875) Goldschmiede gleichzeitig zu beherbergen, war das Beschauzeichen von Aschersleben bisher noch nicht in der Literatur erwähnt worden. Scheffler selbst nennt erst um 1903 insgesamt 5 Goldschmiede für Aschersleben und nur das Meisterzeichen von C.Paulmann wird in seinem Werk auch abgebildet.

  1. Klöppel (1903)
  2. Th.Knibbe (1903)
  3. Max Mayer (1903)
  4. C.Paulmann (1903)
  5. O.Rühlemann (1903)

Die Gewerbeadressbücher 1866, 1871, 1875 ergänzen noch zum Teil die Vornamen:

  1. W. Finke (1871)
  2. Fr(iedrich) W(ilhelm) (Otto) Liebrecht (1866,1871,1875)
  3. Thuisko (Rich.) Linsel ( 1866,1871,1875)
  4. Hch. Klöppel (1875)
  5. Th. Knibbe (1871,1875)
  6. Carl Paulmann (1866,1871,1875)

Im Bürgerbuch 1776-1850 werden außerdem die folgenden Namen genannt.

  1. Johann Gottlob Kirchner (Bürger am 17.6.1776) aus Sondershausen.
  2. Johann Gottfried Gottlieb Kirchner (Bürger am 14.9.1812, *8.5.1788)
  3. (Johann) Georg (Christian) Zimmermann (Bürger 11.11.1824)
  4. (Johann Friedrich) Bernhard Michelmann (Bürger 19.5.1837)
  5. Carl (Heinrich Gottlob) Paulmann (Bürger 11.7.1837, *1808)

Die folgenden Juweliermarken sind bekannt und stammen jeweils von Esslöffeln im Spatenstil um 1870. Eine Lot-Marke 12 ist vorhanden, ein Beschauzeichen fehlt jeweils.

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