Tuttlingen

Tuttlingen ist eine Stadt im Süden Baden-Württembergs. Bisher ist in der Literatur wenig über die Goldschmiede von Tuttlingen bekannt. Die Zahl der Einwohner lag um 1800 bei ca. 3500 und stieg bis 1850 auf über 6000 Einwohner an. Mit Hilfe der Kirchenbücher konnten einige Meister des 18. und 19. Jh. identifiziert werden. Hier wirkten vor allem einige Goldschmiede der Familie Schad, die über mehrere Generationen in Tuttlingen aktiv gewesen ist.

Besonders überraschend war die Identifikation des Beschauzeichens. Das Stadtwappen besteht heute aus drei übereinander angeordnete Geweihstangen. Im 18. Jh. wurde das Wappen jedoch verändert, indem es geteilt und rechts neben den drei Geweihstangen eine Lilie eingefügt wurde. Später wurde die Lilie wieder aus dem Stadtwappen entfernt. Trotzdem war Beschauzeichen der Stadt Tuttlingen im 19. Jh. eine Lilie.

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Kirchberg an der Jagst in Baden-Württemberg

Kirchberg an der Jagst liegt an der württembergisch-bayrischen Grenze und befindet sich im Landkreis Schwäbisch Hall. Kirchberg als Mittelpunkt und Teil der hohenloher Herrschaft und ihres Landes lag zwischen 1500 und 1806 im Fränkischen Reichskreis.

Wappen von Kirchberg (l) und den Fürsten von Hohenlohe (r)

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Staufen im Breisgau

Die Stadt Staufen befindet sich heute im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.  Während die Stadt heute ca. 8000 Einwohner zählt, lebten 1863 ca. 1700 Einwohner in Staufen. In der Literatur ist diese Region bisher kaum erfasst worden und somit ist man darauf angewiesen, direkt die Quellen zu untersuchen.

Stadtwappen von Staufen

Dankenswerterweise findet man einige Kirchenbücher der Region im Landesarchiv Baden-Württemberg, wo sie digitalisiert, online und frei zugänglich sind.

So konnte mit Hilfe der katholischen Kirchenbücher ein 1830 datierter Patenlöffel mit dem Beschauzeichen von Staufen dem Meisterzeichen [FM] dem Goldarbeiter Fridolin Metzger zugeordnet werden.

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Cannstatt oder Kandern

Stadtwappen Cannstatt (heute in Stuttgart)

BZ: Cannstatt MZ: Carl Friedrich Heermann

Das Beschauzeichen einer Kanne wurde bereits in einem Artikel von Werner Schmidt in der Weltkunst „Vergessene Goldschmiedemarken“ Teil 25. vorgestellt.

Es handelte sich dabei um das BZ von Bad Cannstatt (heute ein Stadtteil von Stuttgart) und das Meisterzeichen [CH] = Carl Friedrich Heermann, der am 23.10.1818 in Vaihingen geboren wurde, am 14.September 1845 als Gold- und Silberarbeiter in Cannstatt heiratete und dort am 18.7.1903 gestorben ist.

Ein weiterer 1861 datierter Löffel trägt das Meisterzeichen [Schäfer] des  Franz Anton Schäfer, Bürger in Altshausen, Gold- und Silberarbeiter in Bad Cannstatt, katholisch geboren am 5.Januar 1822 in Altshausen als Sohn des Karl Schäfer, Gold- und Silberarbeiter in Altshausen. Er heiratet am 14.Januar 1844.

BZ: Bad Cannstatt 1861 datiert, MZ: Franz Anton Schaefer
BZ: Bad Cannstatt 1861 datiert, MZ: Franz Anton Schaefer

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Pfedelbach bei Öhringen in Baden-Württemberg

Pfedelbach ist ein Dorf und in der gleichnamigen Gemeinde im Nordosten von Baden-Württemberg ca. 2 km südlich von Öhringen gelegen. Heute leben in der Gemeinde Pfedelbach rund 9000 Einwohner. Eine Entwicklung der Einwohnerzahl wird in der folgenden Grafik dargestellt.

Einwohnerzahl der Gemeinde Pfedelbach 1821-2013,                                                                                Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfedelbach

Zu Pfedelbach gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Harsberg, Oberohrn, Untersteinbach und Windischenbach.

Pfedelbach wird  erstmals im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 erwähnt.

1567 wurde in Pfedelbach erstmal ein evangelischer Pfarrer in Pfedelbach angestellt. Pfedelbach ist seit der Reformation überwiegend evangelisch. 1663 erhält Pfedelbach das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten.

Erstaunlich ist, dass Pfedelbach obwohl es nur ein Dorf war, eine für seine geringe Größe erstaunliche Zahl an Goldschmieden hervorgebracht hat. Bisher sind dem Autor jedoch keine Werke, keine Beschau und Meisterzeichen bekannt. Das Gemeindewappen zeigt „In Silber ein gebogenes rotes Steinbockshorn“.

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Öhringen in Baden-Württemberg

Die beschauliche Stadt Öhringen mit ihren ca. 23000 Einwohnern, liegt im Regierungsbezirk Stuttgart und war eine Residenzstadt der Fürsten zu Hohenlohe.

Öhringen ist heute eher für Zinnarbeiten bekannt, so dass es eigens das städtische Weygang-Museum gibt, das eine umfangreiche Zinn- und Fayancesammlung besitzt und auch die älteste noch produzierende Zinngießerei Deutschlands beherbergt. Obwohl einst eine Residenzstadt der Fürsten zu Hohenlohe, waren bisher in der Literatur kaum Goldschmiede genannt worden, abgesehen von einem Goldschmied namens Christian Ferdinand Oechsle, der durch seine Erfindung vor allem Winzern bekannt ist. Bisher gibt es in der bekannten Literatur keine Hinweise auf Öhringer Goldschmiedearbeiten. Weder Rosenberg, noch die Kunstdenkmäler nennen Werke mit Öhringer Beschauzeichen oder Goldschmiede dieser Stadt, so dass erst die Entdeckung eines Löffels bei einer EBAY-Auktion das Rätsel des Öhringer Beschauzeichens auf Silber auflösen konnte.

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Calw in Baden-Württemberg

Die Stadt Calw im Regierungsbezirk Karlsruhe zählt heute ca. 22500 Einwohner. Die Bevölkerungsentwicklung wird in der folgenden Tabelle dargestellt.

Jahr  Einwohner
1525 ca. 1.500
1622 2.545
1702 1.896
1803 3.199
1849 4.529

In den vergangenen Jahren sind im Handel Löffel mit einem Beschauzeichen aufgetaucht, welches einen schreitenden Löwen auf drei Hügeln zeigt. Das Stadtwappen von Calw, das auf das Familienwappen der Grafen von Calw zurückgeht, zeigt ebenfalls einen stehenden Löwen auf drei Hügeln.

Durch Auswertung der Kirchenbücher im Kirchenbuchportal Archion gelang nun eine Zuordnung der Meisterzeichen [JM] und [IF].
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