Meister CM, Becher um 1650, Inschrift und Wappengravur 1738
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, graviert; H. 11,8 cm, Dm. Fuß / Kuppa 9,2 / 11,2 cm, 352 g
BZ: nicht gedeutet im Hochoval (H.5,2 mm)
MZ: CM im Queroval (Br. 4 mm)
bez.: in 3 Kartuschen:
1. MARIA/FRANCIS/CA LAND
2. Wappen
GRÄFIN/ZV HES/SEN GG/V HL
Umschrift am Lippenrand: ESCHWEGE DEN 19 TEN NOVEMBER 1738
Zust.: Weitgehend zerstörter Schaft und schwer beschädigter Fuß unterfüttert und mit dem ebenfalls neu aufgebauten Kuppaboden genietet verbunden. In der dritten Kartusche das Allianzwappen der Eheleute.
Maria Franziska, Tochter des Grafen Philipp Karl von Hohenlohe-Bartenstein, *17.8.1698, †1.12.1757, ∞11.8.1731 mit Lg. Christian von Hessen-Wanfried, *17.7.1689 zu Eschwege, seit 1731 Landgraf, †21.10.1755 zu Eschwege. Die Ehe blieb kinderlos, das Haus Hessen-Wanfried starb damit aus.
Demzufolge hat die Landgräfin den Becher – umgewidmet zum Taufbecher – nicht anlässlich der Geburt eines Kindes gestiftet, sondern am 19. November 1738 ganz allgemein wohl der Eschweger Altstadtkirche.
Autor: Dr.Dr. Reiner Neuhaus
Lit: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Hessens, S.2, Nr.8, BZ: #1, MZ: #5
„Taufbecken auf Fuß, mit 3 vollplatischen Engelsköpfen. Gestiftet von Maria Francisca Landgräfin zu Hessen. Eschwege den 19.11.1738. H. 12 cm. Eschwege, Heimatmuseum.“
Nach langer Suche scheint dieses Rätsel nun wohl endlich gelöst.
Es dürfte sich um das BZ von Fulda handeln und das MZ (CM) ist wohl das des Ignatz Meltzer (vgl. [SCHEF Hes] Nr. 19 #371a). Erwähnt am 12.7.1734 bei der Taufe seines Sohnes Petrus Anselmus in Hammelburg. Er heiratet (II) am 14.11.1735 Maria Eva Meltzer und wird 1736 Bürger in Fulda.