Die Stadt Oelsnitz im sächsischen Vogtlandkreis zählt heute knapp 10000 Einwohner. Über die Oelsnitzer Goldschmiede war bisher wenig bekannt. Einzelne Goldschmiede werden in unterschiedlichen Quellen erwähnt. Eine systematische Zusammenstellung befindet sich in der Datensammlung von Werner Schmidt (Offenbach), in dem auch Bezug auf auf ein Meisterzeichen IEG (o(val),d(ruckbchstabe)e(rhaben)) existiert, das dort dem Meister Johann Erdmann Grebner (Gräbner), erwähnt 1747-1751, zugeschrieben wird.
Ein Löffel mit einem Löwen als Beschauzeichen und darüber der Lotangabe 12 trägt ein solches Meisterzeichen befand sich im Kunsthandel. Ebenfalls im Kunsthandel bei Auktionshaus Schwab wurde ein Deckelbecher mit der gleichen Punzierung angeboten.
Eine ganz ähnliches Beschauzeichen mit dem Meisterzeichen IFG kann mit Hilfe der Liste von Werner Schmidt dem Meister Johann Friedrich Göldel, Gold- und Silberarbeiter, erw. 1744-1745, zuschreiben werden. Diese Marken befinden sich auf einen Kloßlöffel mit Rattenschwanz um 1760, der sich im Privatbesitz befindet.
Ein dritter Meister aus der Zeit gegen Ende des 18. Jh. hat wohl die folgenden beiden Tafellöffel angefertigt. Das Beschauzeichen von Oelsnitz ist hier nur zur Hälfte zu erkennen, das Meisterzeichen CGG lässt sich mit Hilfe der Liste von Werner Schmidt dem Carl Gottlob Grebner, Silberarbeiter und Baumwollenwarenhändler, erw. 1773-1803, zuschreiben, dessen Sohn Johann Gottfried (Friedrich)Grebner, geboren am 30.Juli 1773 zu Oelsnitz, später als Silberarbeiter in Breslau gearbeitet hat. Als Literaturquelle nennt Schmidt dabei Karl Hahn, Alte Zwickauer Goldschmiede sowie Erwin, Hintze, Die Breslauer Goldschmiede, s.68.
Kurzer Nachtrag:
Es gibt ein 1686 datiertes Objekt, auf dem sich das Beschauzeichen von Oelsnitz, das einen Löwen mit einem O zwischen den Pranken zeigt und daneben das Meisterzeichen (ICL). Es handelt sich hier um eine Arbeit des Meisters Johann Christian Lother, der 1657 geboren wurde, dann um 1682 Meister wurde und 1734 gestorben ist.