Z wie Zella in Thüringen

Das Beschauzeichen Z wurde von einigen Städten verwendet. Zürich, Zittau, Zerbst und Zeitz waren bereits bekannt. Nun soll hier an dieser Stelle eine weitere Marke vorgestellt werden.

links: Stadtwappen Zella-Mehlis, rechts altes Stadtwappen Zella

Die Stadt Zella-Mehlis ist 1919 als Zusammenschluss von Zella St.Blasii und Mehlis entstanden. Sie befindet sich im Landkreis Schmalkalden und liegt südlich von Suhl. Auch in Zella war (wie in Suhl) das Handwerk der Büchsenmacher stark vertreten, wodurch sie zur Konkurrenz der Suhler Gewehrmanufakturen geworden sind.

Für Goldschmiede war es wohl kein günstiger Standort. So findet man in den Kirchenbüchern von 1729-1768 nur einen Eintrag zum Begräbnis des Goldschmieds Johann Philipp Jacobi und einen weitere zu einem Messerschmied und Silberarbeiter aus Angstedt, namens Johann Christoph Stein, der in Suhl am 3.Februar 1749 die Tochter eines Büchsenmachers geheiratet hat.

Im Umkreis von Suhl sind einige Objekte aus der ersten Hälfte des 18. Jh. mit einem Z als Beschauzeichen und der Meisterzeichen (IPI) gefunden worden.

links BZ: Zella, rechts MZ: IPI = Johann Philipp Jacobi
Eintrag im Bestattungsbuch: am 22.Juli 1746 Johann Philipp Jacobi, Goldschmied

Demnach ist Johann Philipp Jacobi, ein Goldschmied am 22.Juni 1746 im Alter von 63 Jahren begraben worden. Daraus ergibt sich, dass er ca. 1683 geboren wurde und wenn er im Alter von ca. 25 Jahren Meister geworden ist, ergibt sich eine Schaffenszeit um 1708-1746.

Besondere Bekanntheit erlangten von ihm zwei Weinglaskühler aus dem Gothaer Schloss Friedenstein, die sich auch im Lostart-Register unter als „Kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut“ befinden.

https://www.lostart.de/de/verlust/objekt/kuehlbecken/208585
https://www.lostart.de/de/verlust/objekt/kuehlbecken/208584

Sie wurden später in einer Auktion von Christie’s in Genf versteigert. Abbildungen findet man im Battenberg Antiquitäten-Kataloge, Silber, von Helga Domdey-Knödler, S.106, Nr.159 und mit Markenabbildungen in The Magic of the Silversmit’s trade, European silber in private collections from 1500 to 1850, S.198.

Kurz nach dem Tod von Jacobi übernahm offensichtlich der Messerschmied und Silberarbeiter Johann Christoph Stein aus Angstadt das Beschauzeichen von Zella. Er heiratete in Zella am 3. Februar 1649 die Jungfer Anne Magdalene Stichling, die Tochter des hiesigen Büchsenmachers Burchardt Stichling.

Johann Christoph Stein nutzte das Meisterzeichen [ICS] und das Beschauzeichen [Z] für seine Arbeiten.